Windows für SSDs optimieren

In diesem Artikel finden Sie wichtige Informationen, wie Sie Ihr Windows-Betriebssystem für eine SSD optimieren, um die größtmögliche Performance zu erreichen.

Defragmentierung abschalten

Bei einer Defragmentierung werden logisch zusammenhängende Datenblöcke, die über das gesamte Speichermedium verstreut sind, so umgeordnet, dass sie möglichst aufeinanderfolgend auf dem Datenträger liegen.1)

SSDs sollen nicht defragmentiert werden. Obwohl eine Defragmentierung bei normalen Festplatten die Performance verbessern kann, bringt eine Defragmentierung von SSDs keinen Performancegewinn, sondern kann sogar die Performance verschlechtern.

Windows 7 und folgende Versionen führen daher keine Defragmentierungen von SSDs durch. Sie können dies auch überprüfen, siehe Windows 7 Defragmentierung von SSDs abschalten.

Prefetch und Superfetch deaktivieren

Perfetch ist dafür zuständig, dass häufig verwendete Daten auf den vorderen Teil der Festplatte eingelagert werden.

Superfetch lagert häufig verwendete Daten & Programme direkt in den RAM ein.

Beides ist bei der Lesegeschwindigkeit der SSD unnötig.

Konfigurationsschritte:

Win

  Regedit als Administrator ausführen
  links im Verzeichnis "HKEY_LOCAL_MACHINE"
  "SYSTEM/CurrentControlSet/Control/SessionManager/MemoryManagement/PrefetchParameters"
  "Enable Prefetcher" und "Enable Superfetch" durch Doppelklick öffnen und den Wert auf "0" ändern

Weitere Informationen:

Windows 7 & SSD: Defragmentierung, Superfetch, Prefetch (support.microsoft.com, Artikel-ID: 2727880)
SSD und SuperFetch (c't 6/12)

Readyboot deaktivieren

Readyboot beschleunigt den Boot-Vorgang von Windows und kommt bei der Verwendung von herkömmlichen HDDs zum Einstatz. Readyboot verwendet externe USB Flash Speicher (USB - Sticks) als Cache für eine interne langsamere HDD.

Konfigurationsschritte:

  Start
  Systemsteuerung
  System und Sicherheit
  Verwaltung
  Leistungsüberwachung
  links "Sammlungssätze" aufklappen und "Startereignis-Ablaufverfolgungssitzungen" markieren
  rechts Doppelklick auf "Readyboot"
  Ablaufverfolgungssitzungen
  Häkchen bei "Aktiviert" entfernen

Weitere Informationen:

Prefetching in Windows 7, Teil 1 - ReadyBoot (blogs.technet.com)

Auslagerungsdatei auf HDD verschieben

Eine Auslagerungsdatei erhöht die Größe des nutzbaren Arbeitsspeichers auf einem Rechner. Geht die freie Kapazität des vorhandenen physischen Speichers (RAM) zur Neige, lagert Windows Teile davon in die Auslagerungsdatei aus und verhindert damit Programm- oder Systemfehler.

Bei Rechnern, die nur mit einer kleinen SSD ausgestattet sind und daneben über eine herkömmliche Festplatte verfügen, kann die Ausgalgerungsdatei auf diese Festplatte verschoben werden:

Konfigurationsschritte:

  Rechtsklick auf Computer
  Eigenschaften -> Erweiterte Systemeinstellungen
  Leistung_Einstellungen -> Erweitert
  Einstellungen
  Erweitert
  Virtueller Arbeitsspeicher ändern
  "Auslagerungsdateigröße für alle Laufwerke automatisch verwenden" abwählen
  Systemfestplatte auswählen und keine Auslagerungsdatei einstellen
  Zielfestplatte auswählen
  Benutzerdefinierte Größe festlegen (es kann auch die empfohlene Größe übernommen werden)

Weitere Informationen:

Windows 7 & SSD: Auslagerungsdatei verschieben (support.microsoft.com, Artikel-ID: 2727883)

TRIM-Unterstützung überprüfen

Mit dem ATA Trim Kommando teilt das Betriebssystem einer SSD mit welche Datenbereiche nicht mehr benötigt werden und damit als gelöscht angesehen werden können. Wenn die gesamte Kapazatität einer SSD genutzt wird erhöht ATA Trim die Performance und Lebensdauer der SSD.

Konfigurationsschritte:

  Eingabeaufforderung als Administrator ausführen
  "fsutil behavior query DisableDeleteNotify" eingeben
  wird "Disable Delete Notify =1" ausgegeben, ist die TRIM-Unterstützung deaktiviert und kann mit "fsutil behavior set Disable DeleteNotify 0" aktiviert werden

Weitere Informationen:

Tipp für Windows 7: TRIM aktivieren: Performance von Solid State Disks erhöhen (tecchannel.de, 15.06.2012)
Support and Q&A for Solid-State Drives (blogs.msdn.com, 05.09.2009)

Ruhezustand deaktivieren

Der Ruhezustand verkürzt die Zeit deutlich, die Windows für den Boot-Vorgang von einer klassischen Festplatte benötigt. SSDs haben im Vergleich zu Festplatten deutlich geringere Zugriffszeiten, wodurch der Startprozess deutlich kürzer dauert. Systeme mit SSDs profitieren daher kaum vom Ruhezustand.

Für den Ruhezustand hinterlegt Windows auf dem Systemlaufwerk eine Datei, die so groß ist wie der physische Arbeitsspeicher (RAM). Vor allem bei kleineren SSDs kann das Deaktivierten des Ruhezustands wertvollen freien Speicherplatz auf der SSD bringen.

Konfigurationsschritte:

  Eingabeaufforderung als Administrator ausführen -> "powercfg -h off" eintippen

Weitere Informationen:

Windows 7 & SSD: Ruhezustand deaktivieren (Artikel-ID: 2727881)

Systemwiederherstellung deaktivieren

Weitere Informationen:

Windows 7 & SSD: Systemwiederherstellung deaktivieren (Artikel-ID: 2727882)

Autostart optimieren

Wenn viel Software installiert ist, die bei jedem Windows-Start mitgeladen werden, dann verzögert das den Startvorgang erheblich.

Konfigurationsschritte:

  Windows-Taste
  "msconfig" in die Suchzeile tippen und Enter drücken
  Systemstart
  alle nicht benötigten Programme rausnehmen

AHCI-Modus im BIOS aktivieren

Beim IDE- und RAID-Modus laufen die Festplattencontroller häufig mit veralteten Treibern. Das hat zur Folge, dass TRIM nicht funktioniert, daher wird hier unbedingt der AHCI-Modus benötigt. Stellt man im BIOS des Mainboards den Festplattencontroller einfach auf SATA AHCI um, bootet das System nicht, bzw. der Bootvorgang wird mit einer Fehlermeldung (Bluescreen) quittiert.

Konfigurationsschritte:

  Start
  Regedit als Administrator ausführen
  Entweder: "HKEY_LOCAL_MACHINE/System/CurrentControlSet/Services/Msahci" oder: "HKEY_LOCAL_MACHINE/System/CurrentControlSet/Services/lastorV"
  rechts Doppelklick auf "DWORD-WERT" mit der Kennzeichnung "Start" klicken und dort "0" eingeben
  PC/Server Neu Starten
  Im BIOS AHCI einstellen

Weitere Informationen siehe:

SSD Performance optimieren - AHCI aktivieren

Zuletzt geändert: 2016/06/03 14:25